Liebe Eltern,

bei Ihrem Kind steht eine ambulante Operation in Vollnarkose bevor. Wir möchten Ihnen wichtige Informationen und Verhaltensregeln an die Hand geben, damit Narkose und Operation für Ihr Kind angenehm und mit größtmöglicher Sicherheit verlaufen.


Am OP-Tag

  • Mindestens 6 Stunden vor dem Eingriff nicht mehr essen (leichte Mahlzeit) und 2 Stunden vor dem Eingriff nicht mehr trinken!
  • Halten Sie den Anästhesie-Fragebogen, den Sie von der Praxis erhalten haben, ausgefüllt bereit! (Sollten Sie keinen Anästhesie-Fragebogen erhalten haben, können sie diesen hier herunterladen).
  • Für den Heimweg nach der OP muss eine kompetente Begleitperson zur Verfügung stehen!
  • Gewohnte Medikamente wie üblich mit einem Schluck Wasser einnehmen!
  • Für Kinder mit Diabetes: Insulin nur nach Rücksprache mit dem Anästhesisten anwenden!
  • Bitte bringen Sie Befunde vom Haus-/Kinderarzt zum Vorgespräch mit (Laborwerte, Ekg etc.)
  • Bringen Sie zur OP Ihre Krankenversicherungs-Karte mit!
  • Bei Nichteinhaltung kann gegebenenfalls keine Narkose durchgeführt werden!
  • Sollte Ihr Kind am OP-Tag einen Infekt der oberen Atemwege haben, kommen Sie bitte trotzdem zur OP; wir entscheiden individuell nach Untersuchung Ihres Kindes, ob eine Narkose möglich ist

Vor der Operation

findet ein Aufklärungsgespräch mit dem Narkosearzt statt. Sie können uns nach allem fragen, was Sie in Zusammenhang mit der Narkose interessiert. Das Gespräch und eine anschließende kurze körperliche Untersuchung (soweit sie notwendig ist) informieren uns über Ihren aktuellen Gesundheitszustand und darüber, ob eine ambulante Narkose bei Ihnen durchgeführt werden kann.


Informieren Sie uns bitte über

  • die letzte Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme Ihres Kindes
  • akute Erkrankungen (z.B. fieberhafte Infekte)
  • die von Ihrem Kind eingenommenen Medikamente

Unmittelbar vor dem Eingriff sollte Ihr Kind

  • die Blase entleeren
  • Hörgeräte - sofern vorhanden - nach Rücksprache mit dem Anästhesisten herausnehmen
  • Schmuck  (z. B. Ohrringe) ablegen

Sollte Ihr Kind noch nicht trocken sein, geben Sie bitte eine frische Windel mit in den OP.


Im Operationsraum

  • wird Ihr Kind an Überwachungsgeräte zur Kontrolle von Kreislauf und Atmung angeschlossen
  • bei kleinen Kindern (in der Regel bis 25 kg Körpergewicht) erfolgt das Einschlafen über das spielerische Atmen von Narkoseluft über eine Atemmaske – erst nach dem Einschlafen folgt dann der „Pieks“
  • bei schon größeren Kindern ist es in aller Regel möglich, die Narkose mit einer dünnen Kindernadel zu beginnen - das Pieksen tut nicht mehr weh als einmal Kneifen
  • danach werden über die Kanüle Medikamente gegeben, die zu einem ruhigen und in der Regel sehr angenehmen Einschlafen führen

 

In Abhängigkeit von der Art der Operation wird nach dem Einschlafen ein Beatmungsschlauch (Tubus) in die Luftröhre eingeführt (Intubation) oder eine Kehlkopfmaske zur Sicherung der Atemwege in den Rachenraum gelegt. Bei Eingriffen im Mund erfolgt die Intubation üblicherweise über ein Nasenloch. Dies kann nach der Narkose in seltenen Fällen zu Nasenbluten führen.

 

Nach der Operation können die Kinder in der Regel nach einer einstündigen Überwachung im Aufwachraum die Praxis in Begleitung der Eltern bzw. eines Elternteils verlassen.


Nach der Narkose darf Ihr Kind für 24 Stunden

  • nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen (das heißt z. B. kein Dreiradfahren, nicht in der Spielstraße spielen etc.)

Zu Hause

  • sorgen Sie für Unterstützung Ihres Kindes!
  • je nach Appetit kann Ihr Kind mit leichter Nahrungsaufnahme beginnen (falls vom Operateur nicht anders verordnet)
  • bei Schmerzen geben Sie Ihrem Kind die Ihnen mitgegebenen oder rezeptierten Medikamente in der vorgeschriebenen Dosierung

Risiken und Komplikationen

Die Narkose bei Ihrem Kind wird durch einen langjährig erfahrenen Facharzt für Anästhesie durchgeführt und überwacht. Unsere modernen Narkosen sind sehr sicher und sehr gut verträglich, postoperative Übelkeit und Erbrechen kommen so gut wie nicht mehr vor.

Ernsthafte Narkosekomplikationen sind extrem selten!

Hierzu gehören

  • der Übertritt von Mageninhalt in die Lunge („Aspiration“)
  • Verletzungen im Bereich von Rachen oder Kehlkopf (Halsschmerzen, Heiserkeit)
  • allergische Reaktionen
  • Herz-Kreislaufprobleme und Beatmungsprobleme sowie
  • eine fieberhafte Entgleisung des Muskelstoffwechsels („Maligne Hyperthermie“).

 

Bei Problemen (z. B. starken Schmerzen, lang anhaltender Übelkeit oder Fieber) wenden Sie sich bitte sofort an Ihren behandelnden Arzt oder Ihren Anästhesisten.

 

Den diensthabenden Anästhesisten erreichen Sie unter der Mobilfunknummer 0172-936 52 02.

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!


Begleitung der Kinder

Reden Sie mit Ihrem Kind über die anstehende Operation und die damit zusammenhängende Narkose, sobald Ihr Kind alt genug ist zu begreifen, was mit ihm passiert. Wenn sich Ihr Kind am Operationstag überrumpelt fühlt wird es nur schwerlich Vertrauen zu uns finden. Es ist hilfreich, wenn Sie Ihrem Kind gegenüber keine Angst zeigen, denn Ihre Sorge wird sich sehr wahrscheinlich auf Ihr Kind übertragen.
Uns ist bewusst, daß Sie das Wertvollste, das Sie besitzen, in unsere Hände geben. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst und versichern Ihnen, dass die Sicherheit Ihres Kindes oberste Priorität hat.


Hinweis für Privatpatienten und Beihilfeberechtigte:

 

Gemäß §5 GOÄ können wir unter berechtigten Voraussetzungen bis zum 3,5-fachen Satz für ärztliche und 2,5-fachen Satz für technische Leistungen berechnen.

In der Regel wird diese begründete Steigerung von den Kassen bzw. Beihilfestellen übernommen. Sollte der Erstattungsbetrag nicht dem Rechnungsbetrag entsprechen darf Ihrerseits keine Kürzung des Rechnungsbetrages vorgenommen werden.

Die Abrechnung des Honorars erfolgt über die Privatärztliche Verrechnungsstelle (PVS). Dieser Firma werden die zur ordentlichen Rechnungslegung erforderlichen Daten weitergegeben.