Operationen bei Patienten mit Koronarstents

Operative Eingriffe in den ersten Wochen nach koronarer Intervention sind besonders komplikationsreich (v. a. Blutungen) und mit einer hohen Letalität behaftet. Derzeit gilt, dass Patienten nach Stent-Implantation lebenslang mit ASS (75 - 162 mg) sowie für mindestens 4 Wochen (Patienten mit BMS) bzw. für mindestens 12 Monate (Patienten mit DES) mit ADP-Antagonisten (z. B. Clopidogrel 75 mg/Tag) behandelt werden sollten [1,2].

Wie lange jedoch das Intervall zwischen Anlage eines Stents und einer Operation unter dem Aspekt der optimalen Sicherheit für den Patienten sein sollte, ist derzeit unklar. Die Leitlinien 2009 der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) schlagen als Procedere vor, elektive Eingriffe nach PTCA ohne Stent frühestens 14 Tage, nach Einlage eines BMS frühestens 30 - 45 Tage (besser: 3 Monate) und nach Einlage eines DES frühestens 1 Jahr nach der koronaren Intervention durchzuführen [1]:


BMS = Bare Metal Stent; DES = Drug Eluting Stent; ASS = Acetylsalicylsäure

[1] Poldermans D, Bax JJ, Boersma E, et al. Guidelines for pre-operative cardiac risk assessment and perioperative cardiac management in non-cardiac surgery: the Task Force for Preoperative Cardiac Risk Assessment and Perioperative Cardiac Management in Non-cardiac Surgery of the European Society of Cardiology (ESC) and endorsed by the European Society of Anaesthesiology (ESA). Eur Heart J 2009;30:2769-812.

[2] Fleischmann KE, Beckman JA, Buller CE, et al. 2009 ACCF/AHA focused update on perioperative beta blockade. J Am Coll Cardiol 2009;54:2102-28.