Welche Voruntersuchungen sind notwendig?

Wenn Sie gesund und im Alltag gut belastbar sind und darüber hinaus bei Ihnen keine Vorerkrankungen vorliegen sind - unabhängig von Art und Dauer des bei Ihnen geplanten Eingriffs oder Ihrem Alter - weiterführende Untersuchungen in der Regel nicht erforderlich.


Laborwerte

Üblicherweise sind bei gesunden gut belastbaren Patienten ohne Vorerkrankungen in der Regel keine Laboruntersuchungen erforderlich (s. o.).

Sollten bei Ihnen Erkrankungen der Organsysteme Herz/Lunge, Leber, Niere oder Blut vorliegen, wird als Minimalstandard die Bestimmung folgender Laborwerte empfohlen:


ASAT = Aspartat-Aminotransferase, aPTT = aktivierte partielle Thromboplastinzeit

Bei weiteren Grunderkrankungen nehmen Sie bitte frühzeitig Kontakt zu Ihrem Hausarzt auf.


EKG

Das 12-Kanal-EKG vor Ihrer Operation hat zum Ziel, Erkrankungen des Herzens aufzudecken, die das Vorgehen bei der Durchführung der Narkose beeinflussen. Für die Durchführung eines EKG gelten zur Zeit folgende Empfehlungen*:

 

  • bei unauffälligen und seitens des Herzens symptomfreien Patienten sind anästhesierelevante Befunde selten; ein EKG vor der Operation ist hier - unabhängig vom Alter - nicht erforderlich.
  • bei Patienten mit klinischen Symptomen einer ischämischen Herzerkrankung, bei Herzrhythmusstörungen, Erkrankungen der Herzklappen, Herzfehlern oder einer (Links- bzw. Rechts-) Herzmuskelschwäche oder bei Trägern eines implantierten Defibrillators (ICD) muss vor der Operation ein EKG geschrieben werden
  • bei Trägern eines Herzschrittmachers ist ein EKG vor der Operation nicht erforderlich, sofern die regelmäßig vorgesehenen Schrittmacherkontrolltermine eingehalten wurden und der Patient keine klinischen Symptome aufweist

 

*Präoperative Evaluation erwachsener Patienten vor elektiven, nicht kardiochirurgischen Eingriffen

Gemeinsame Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin


Röntgenaufnahme der Lunge

Die Durchführung einer Röntgenaufnahme der Lunge ist bei Ihnen vor der Operation nur angezeigt, wenn eine klinische Verdachtsdiagnose mit Konsequenzen für das Vorgehen vor, während und nach der Operation erhärtet oder ausgeschlossen werden soll. Hierzu gehören z. B.:

 

  • Pleuraerguss (Flüssigkeitsansammlung im Rippen-Lungenspalt)
  • Atelektase (fehlende Belüftung einzelner Lungenabschnitte)
  • Pneumonie (Lungenentzündung) u.a.

 

Wenden Sie sich bei Unklarheiten bitte frühzeitig an Ihren Hausarzt.


(Doppler-)Echokardiographie

Eine Echokardiographie (= Untersuchung der Größe und Funktion der Herzkammern mittels Ultraschall) wird vor einer Operation nur bei folgenden Patienten empfohlen:

 

  • bei neu aufgetretener Luftnot unklarer Ursache
  • bei Patienten mit bekannter Herzmuskelschwäche und Symptom-verschlechterung innerhalb der letzten 12 Monate

 

Bei Unklarheiten nehmen Sie bitte rechtzeitig vor dem geplanten OP-Termin Kontakt mit Ihrem Hausarzt bzw. mit Ihrem Kardiologen auf.


Sonographie (= Ultraschall) der Halsgefäße

Bei Patienten mit ischämischem Insult (Apoplex, Schlaganfall) oder einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) ist das Risiko hoch, daß ein vergleichbares Ereignis erneut auftritt. Bei diesen Patienten sollte daher eine Sonographie der Halsgefäße vor der Operation durchgeführt werden.

Unabhängig von dem Untersuchungsergebnis wird aktuell empfohlen, einen Zeitraum von 9 Monaten zwischen einem Schlaganfall und einer planbaren Operation einzuhalten.


Weitere Untersuchungen

Wenn Sie weitere Erkrankungen haben und Sie unsicher sind, ob Ihre Grunderkrankung eine Bedeutung für die bei Ihnen geplante Narkose hat, rufen Sie uns bitte an:

0172 936 52 02

Alternativ können Sie auch über unser Kontaktformular mit uns in Verbindung treten. Oder Sie schreiben uns eine E-Mail an:

 

kontakt@praxisgemeinschaft-anaesthesie.de